Über Yoga
Zeitgeist Yoga
Eine tiefe Sehnsucht nach geistiger Klarheit, seelischem Wohlbefinden, körperlicher Balance und Kraft führt heute Millionen von Menschen überall auf der Welt zum Yoga. Sie profitieren von wissenschaftlich belegbaren gesundheitlichen Vorteilen und einer heilsamen Verbindung zu ihrem eigenen Innern.
Zeitlos Yoga
Schon immer suchen wir Menschen bewusst oder unbewusst nach dem, was unser Leben ausmacht und nach tief empfundenem Glück. Im Yoga geht es um nichts anderes, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.
Yoga für alle
"Yoga kann jeder üben, der atmen kann" (Krischnamacharya) und es tut den meisten Menschen jeden Alters gut:
Yoga hilft dabei, Stress zu reduzieren und aus dem ewigen Gedankenkarussell auszusteigen. Es unterstützt alle, die gesundheitliche Probleme haben und für die Bewegung und Entspannung besonders wichtig sind. Yoga nützt natürlich auch Menschen, die sich fit halten oder ihr Gewicht regulieren wollen.
Über den Mattenrand hinaus
Yoga ist eine Körpertechnik, die mit grundlegenden philosophischen und psychologischen Elementen arbeitet. Sie ist aber kein starres Konzept, sondern passt sich den individuellen Bedürfnissen der Menschen an.
Die Asana-Praxis, eine Disziplin von Körper, Atem und Geist, bringt den Körper bewusst in ungewohnte, anspruchsvolle und den Körper sehr spürbar machende Haltungen hinein. Während wir eine kleine Weile in den Haltungen verharren, wird unsere Aufmerksamkeit - die sonst in unseren alltäglichen Aktivitäten nach außen gerichtet ist - nach innen geführt. Das Üben von Yoga ist die Lernphase zu bewusster Bewegung und bewusster Handlung in unserem Leben. „Ziel des Yoga ist es, immer mehr im inneren Bewusstsein zu leben, während man aus ihm heraus auf das äußere Leben einwirkt“. (Sri Aurobindo, Letters on Yoga)
Yoga energetisiert – Hatha Yoga
Unser Körper verfügt über eine Reihe hoch wirksamer Selbstregulierungsmechanismen. Dadurch weiß er meist ganz genau, was gut für ihn ist. Leider bedingt gerade unsere heutige Lebensweise, dass der Verstand den Körper oft zwingen muss, gegen seine Bedürfnisse (Schlaf, Nahrung, Bewegung, Muße, Verbindung…) zu funktionieren. Unsere Psyche lagert vieles, was sie nicht verdauen kann, in den Körper ein. Dadurch entstehen Blockaden zum Schutz und als Abwehrfunktion. Mit vielfältigen Techniken lässt uns Yoga nach innen lauschen und kann dadurch Körper, Psyche und Verstand wieder in Einklang bringen.
Wenn das gelingt, löst sich ein großer Teil der Verhärtungen unserer Muskulatur wieder auf, Emotionen können zu Tage treten und wir fühlen uns von Lebensenergie durchströmt. Dann hat Hatha Yoga sein Ziel erfüllt.
Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken und neue Horizonte – Klassischer Yoga
Yoga ist Meditation in Aktion - ist Achtsamkeit bei allem, was wir tun: auf der Yogamatte oder im Alltag. „Yogas citta vritti nirodha“ - Yoga ist das „Zur-Ruhe-Kommen“ der Gedankenwellen im Geiste.“ (Patanjali, Sutra 1.2). Dabei geht es um die Erfahrungen von Empfindungen wie Frieden und Freude, die unabhängig von den äußeren Umständen sind. Yoga ist ein Weg durch unsere innere Landschaft, der uns zu einer Quelle von Glück bringt. In anspruchsvollen Asanas üben wir den Umgang mit schwierigen Haltungen und Widerständen. In sanften Dehnungen lernen wir loszulassen. Dabei können in uns Harmonie und Balance entstehen, die weit über die Fähigkeit, Kopfstand und Lotussitz zu können, hinaus gehen. Wenn wir Yoga üben, kümmern wir uns um körperliche und geistige Ausrichtung und Aufrichtung. Auch wenn einige von uns mit Yoga „Spagat machen“ lernen, brauchen wir ihn im Leben immer weniger, da wir wertfreier und gelassener mit dem in Einklang sein können, was ist.
Zwei grundverschiedene Wege zu einem erfüllen Leben
Auf der Suche nach einem erfüllten Dasein befasste sich die Menschheit seit jeher damit, was wir tun können, um unser Leben leichter, sicherer und sinnhafter zu gestalten.
Der westliche Weg: Geistiges Potential ausschöpfen
Im Westen haben wir unseren Verstand bemüht, um technischen Fortschritt zur Erleichterung des Alltags zu ermöglichen und um uns philosophisch mit dem Sinn des Lebens auseinanderzusetzen.
Der östliche Weg: Innenschau
In Teilen des mittleren und fernen Ostens haben die Menschen versucht über Meditation den Geist zu beruhigen und weise und achtsam zu lenken, um auf diese Art tiefer zum eigenen Sein vorzudringen.
Die Entstehung von Yoga und sein Potential
Wir alle wissen, wie schwer es ist, unsere Gedanken zu beruhigen. So haben schon vor ca. 4000 Jahren Menschen auf der Suche nach dauerhaftem Frieden/Glück Yoga entwickelt. Es ist eine Lehre, die Körper und Geist miteinander verbindet. Diese Erfahrung von Einheit bringt uns in den Kontakt mit unserem Wesenskern.
Die Yogis wussten schon damals, dass das Wesentliche eines Menschens tief in ihm verborgen ist, wie bei einem Eisberg, dessen größter Teil für uns unsichtbar unter der Wasseroberfläche verborgen ist. Mit dem Wunsch, sich selbst in der Tiefe zu erfahren, begannen die alten Yogis, alle möglichen (und unmöglichen) Praktiken auszuprobieren. So entstanden die ersten Asanas und schließlich eine integrale Technik, die auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene wirkt. Als umfassendes Systhem persönlicher Entwicklung, hat Yoga einen tiefen, bleibenden Wert. Es ermöglicht die beruhigende Erfahrung, dass es etwas gibt, das größer ist, als unser vordergründig von uns selbst wahrgenommenes Ich: Etwas, dem wir uns hingeben und anvertrauen können, weil es nicht im Außen liegt, sondern in unserem Innern.
Yoga - Wortbedeutung
Für das Sanskritwort Yoga existieren verschiedene Übersetzungen:
1. Joch: Die Idee dahinter ist, dass die Gedanken wie Ochsen das Joch des Bewusstseins aufgelegt bekommen. Wilde Ochsen unter ein Joch zu bringen, ist schwierig. Die Fahrt mit einem Ochsenkarren holperig. Damit wird deutlich, dass der Weg zur Selbsterkenntnis nicht einfach ist.
2. Verbindung: Zustand der Einheit mit dem höchsten Selbst und auch die Praxis, die dazu führt.
3. Vereinigung: Vereinigung von Körper und Geist, aber auch Individuum und Universum.
Ursprünge des Yoga bis zur Zeit der Upanishaden (bis 600 v. Chr.) - Religiöser Yoga
Der aus Indien stammende Yoga wurzelt in der Religion des Hinduismus. Im religiösen Yoga ging man davon aus, dass alle Wesen Ausdruck der höchsten Wirklichkeit - also Gott - sind. Aus den Veden erfahren wir, dass die Menschen an ein höheres Selbst glaubten. Yoga sollte es ermöglichen, zu diesem ursprünglichen göttlichen Leben zu erwachen.
Klassische Zeit: (500 v. Chr. – 500 n. Chr.) - Klassisch philosophischer Yoga
Noch immer gab es religiösen Yoga, das Yoga der Bhagavad Gita, in der es um Hinwendung und Hingabe an Gott geht. Gott wird verstanden als das in den Tiefen menschlicher Existenz wirkende Persönliche. Parallel dazu gab es in Indien sechs Schulen der Hindu-Philosophie. Die vierte dieser philosophischen Schulen sind die Yoga Sutras von Patanjali, die bis heute die Grundlagentexte für sämtliche Yogastile bilden. Alle bis dahin bekannten Yoga-Weisheiten wurden zu einer groß angelegten philosophischen Konzeption zusammengeführt, die noch heute für alle Yogastile von großer Bedeutung sind.
Nachklassische Zeit: Der Körper als Tempel (500 – 1500 n. Chr) - Hatha Yoga
1000 n. Chr. entsteht der Hatha Yoga, ein Übungsweg, der mit dem Körper und dessen Energien arbeitet. Der Hatha Yoga wurde durch seine den Körper bejahende Grundhaltung sehr populär. Philosophische Betrachtungen traten zurück, zugunsten von physiologischen Erklärungen, technischen Übungsanweisungen und Beschreibungen von Wirkungen auf Körper und Geist. Es wurden viele Körperhaltungen, sowie eine Fülle weiterer, auf den Körper bezogene Übungen entwickelt und praktiziert: Praxis mit dem Atem (pranayama), körperliche Reinigungsübungen (kriyas), und wirkungsvolle (Hand)gesten (mudras)
Yoga-Renaissance: Yoga des 20. Jahrhunderts - Große Yoga Meister
Ende des 20. Jahrhunderts überwindet das "Kind des Ostens" alle kulturellen und geographischen Grenzen und wird "Bürger der Welt". Der Yoga des 20. Jahrhunderts stützt sich – in unterschiedlicher Gewichtung - auf drei große Traditionslinien: Religiöser Yoga, Klassisch-philosophischer Yoga und Hatha-Yoga.
Yoga-Meister des 21. Jahrhunderts: Große Yogis im Westen
Yoga bleibt nicht nur Sache Indiens, sondern verbreitet sich immer mehr in der westlichen Welt. Es entwickeln sich viele Schulen mit berühmten Lehrern, wie z. B. Iyengar, Desikachar, Pattabhi Jois, Mohan, Indra Devi, Sribashyam, Srivatsa Ramaswami.
Vielfalt der modernen Schulen
Immer wieder passte sich Yoga den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen an. So sind vielfältige Schulen entstanden, von denen hier einige genannt werden: Integraler Yoga, Kundalini Yoga, Yoga der Energie, Iyengar Yoga, Kali Ray /Tri Yoga, Jivamukti Yoga, Power Yoga, Bikram Yoga, Yoga Vidya, Astanga Yoga, Sivananda Yoga, Anusara Yoga, Vini-yoga, Vinyasa Flow, Acro Yoga, Forrest Yoga, Hormon Yoga, Yin Yoga, …
Im klassischen Yoga werden Techniken praktiziert, deren Zusammenspiel geistig, körperlich und emotional - also ganzheitlich - wirkt.
Asanas (Körper-Haltungen)
Asanas sind Körperübungen, die den Körper stärken und beweglicher machen. Gleichzeitig bauen sie das Stresshormon Adrenalin ab. Sie verbessern das Körpergefühl und harmonisieren Körper und Geist. Weil wir äußerlich kräftiger werden, fühlen wir uns auch innerlich stärker und ausgeglichener. Die Asanas können im Einklang mit dem Atem geübt werden, wobei der Atem die Übung führt.
Pranayama (Atem-Übungen)
Durch die Atemübungen nehmen wir mehr Sauerstoff auf. Das macht uns fitter und leistungsfähiger. Prana bedeutet Lebensenergie. Ayama Kraft und Disziplin. Pranayamas helfen uns vor allem auf unserem Weg nach innen. Der Atem ist der größte und offensichtlichste Aspekt von prana. So lange wir leben, atmen wir. Wenn wir den Atem beobachten, konzentrieren wir uns. Die Flut der Gedanken ebbt ab. Wir fühlen uns klarer und nehmen unsere Umwelt neutral war. Mit gezielten Atemübungen beruhigen wir die Nerven. Dadurch entspannen wir und bauen Stress ab. Zusätzlich lernen wir, den Atem mit den Körperübungen zu koordinieren.
Savasana (Tiefeinentspannung)
In der Tiefenentspannung können wir für 10 – 15 Minuten komplett abschalten. Wir erfahren Körper, Geist und Seele als Einheit. Danach sind wir erholt und voller Energie.
Yoga Nidra (Yogischer Schlaf)
Indem wir uns 45 Minuten durch die verschiedenen Stufen dieser Entspannungstechnik führen lassen, kommen wir in einen Zustand, in dem wir längere Zeit auf der Grenzlinie zwischen Wachen und Schlafen bleiben. Dadurch erlangen wir eine besonders tiefe Entspannung, in der Sorgen, Probleme und Stress keinen Zugang haben.
Meditation (Innenschau)
Wenn wir meditieren, sorgen wir zunächst dafür, an einem ruhigen Ort unsere Sinne aus der Welt zurückzuziehen, um sie nach innen zu richten (Pratyahara), ohne dabei den Kontakt mit der Außenwelt zu verlieren. Das heißt, wir nehmen weiterhin Gerüche und Geräusche wahr, haben aber nicht den Impuls, darauf reagieren zu müssen, weil sie uns nicht stören. Als Nächstes richten wir unsere Achtsamkeit auf ein Konzentrationsobjekt, z.B. auf den Körper, Atem, Licht, Klang … Diese Konzentration (Dharana) ist ein Schritt auf dem Weg zur Meditation. Wenn die Gedanken so sehr in den Hintergrund treten, dass sie kaum noch wahrgenommen werden, bzw. nicht mehr von Bedeutung für uns sind, entsteht Meditation (Dhyana): Ein tiefer innerer Frieden, der weder durch unsere Erinnerungen an die Vergangenheit noch durch unsere Pläne für die Zukunft unterbrochen wird. Wir sind ganz präsent im „Jetzt“ und bei uns selbst. Das überträgt sich auf den Alltag. Wir verhalten uns auch in Stresssituationen ruhiger und gelassener.
Mantras (heilende Klänge)
Übersetzt bedeutet Mantra "Werkzeug des Geistes". Silben, Worte oder Sätze aus heiligen Schriften werden wiederholt rezitiert. Mantras gibt es in verschiedenen Kulturen. Sie verkünden tiefe, spirituelle Wahrheiten. Die Laute haben heilende Wirkung. Mit Tönen lassen sich Blockaden im Körper lösen - besonders, wenn man mit der eigenen Stimme arbeitet. Töne haben Einfluss auf Atem, Puls, Blutdruck, Muskelspannung und auf unsere Emotionen. Töne können einen Menschen "neu stimmen".
Um wirklich zu wissen, was Yoga ist:
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Glossar
A
Abhinivesha
= die Angst vor dem Tod (der Vergänglichkeit)
= eine der fünf Kleshas, der Ursachen menschlichen Leids
Achtgliedriger Pfad (Sutra II,29)
= Zentrum der Yoga-Sutras von Patanjali, bestehend aus acht Stufen, die ein Yogi/eine Yogini auf seinem Weg zu meistern hat:
1. Yamas = Grundregeln innerer Einstellung sich selbst und anderen gegenüber
2. Niyamas = Grundregeln des Umgangs mit sich selbst
3. Asana = Körperhaltungen
4. Pranayama = Atemübungen
5. Pratyahara = Rückzug der Sinne
6. Dharana = Konzentration
7. Dhyana = Meditation
8. Samadhi = Vollständige Ruhe des Geistes, Einheitserfahrung
Achtsamkeit
= das bewusste, reflektierte Wahrnehmen, Konzentrieren und Erleben des aktuellen Momentes mit Körperwahrnehmungen, Sinneseindrücken, Gedanken und Emotionen.
Agni
= Verdauungsfeuer (Verdauungskraft)
Übertragen gemeint ist mit Agni auch das Lebensfeuer, die Lebenskraft.
Ahimsa
= Nichtverletzen, Gewaltfreiheit
Erste und wichtigste, zu kultivierende Eigenschaft eines Yogi.
Paltanjali, Yoga Sutra II.35 «Wenn man im Nichtverletzen begründet ist, wird auch die Umgebung friedlich.»
Anusara Yoga
= moderne Form des Hatha Yoga, die den Körper genau nach biomechanischen Prinzipien
(orthopädisch korrekt) ausrichtet und sich philosphisch auf den Kashmirischen Shivaismus beruft.
Apana-Vayu
Siehe Vayus
Asana
= ursprünglich Meditationssitz, inzwischen der Name für alle Yogahaltungen. Sie werden auf verschiedene Weisen klassifiziert:
1. Statische Haltungen und Bewegungsfolgen (Karanas)
2. Stehend, sitzend, liegend
3. Vorbeugen, Rückbeugen, Seitbeugen, Dehnungen, Streckungen, Umkehrhaltungen, Gleichgewichtshaltungen, Drehhaltungen und Entspannungshaltungen.
Ashtanga Yoga
= besonders kraftvoller Hatha Yoga Stil in der Tradition von Krishnamacharya.
Asmita
= das Ich-Gefühl (Ego)
= eine der fünf Kleshas, der Ursachen menschlichen Leids.
Atman
= der göttliche Wesenskern eines jeden Individuums.
Avidya
= das grundlegendste der fünf Kleshas, der Ursachen menschlichen Leids.
Avidya ist die Unwissenheit des Menschen: Das bedeutet, dass wir Vergängliches für unvergänglich halten, dem Äußeren den Stellenwert des Inneren geben und dass wir dabei vergessen, dass unsere Seele unsterblich ist.
Ayurveda
= die Wissenschaft vom Leben und traditionelle indische Heilkunde. Die Lehre wurzelt in den Veden, wie Yoga auch. Beide Lehren haben sich gemeinsam entwickelt und gegenseitig beeinflusst. Bei Ayurveda geht es darum, den Körper und Geist durch Massage, Reinigungstechniken und spezielle Kräutergaben zu heilen. Yoga strebt nach Selbstverwirklichung und bezieht die Gesundung des Körpers mit ein.
B
Bandha
= Muskelkontraktion, die im Hatha Yoga genutzt wird, um Energien an einem bestimmten Punkt des Körpers zu bündeln. Die drei wichtigsten Bandhas sind: Mula-Bandha (Beckenbodenkontraktion), Uddiyana-Bandha (passives Baucheinziehen) und Jalandhara Bandha (Kehlkopfverschluss).
Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita ist die bekannteste aller indischen heiligen Schriften und umfasst 18 Kapitel, die in Gedichtform geschrieben sind. Sie wurde in unterschiedlichsten Übersetzungen und Interpretationen veröffentlicht und besteht aus einem Zwiegespräch zwischen Arjuna, einem Heerführer und dem Gott Krishna. Arjuna ist in einer tiefen Krise und sucht Rat bei Krishna. Dabei entsteht eine philosophische Unterweisung, die Grundgedanken des Lebens und Verhaltensregeln zum Erkennen des Göttlichen vermittelt.
Bhakti Yoga
Kern der Yogapraxis ist die Hingabe an Gott. Wichtigste Schrift: Bhagavad Gita.
Bhastrika
= Atemtechnik, bei der der Atem wie bei einem Blasebalg rhythmisch durch beide Nasenlöcher eingesogen und ausgestoßen wird. Diese Atmung hat eine energetisierende Wirkung.
Bhava
= Gefühl
Vairagya bhava = Gefühl des Loslassens
Bhavana
= werden, entstehen, wirken, bilden, vorstellen, Gedankenkraft
Bhavanas sind Vorstellungen, die eine innere Kraft und ein Gefühl enthalten. Wir können uns zum Beispiel in der Meditation intensiv vorstellen, dass wir von Licht durchströmt werden. Das erzeugt in uns ein positives Gefühl.
1. Maitri Bhavana: Meditieren über Mitgefühl
2. Nishpanda Bhavana: Sich auf Laute konzentrieren, ohne sich von ihnen stören zu lassen.
Bhoga
= Genuss, Wohlergehen
Brahmari
Bei dieser Atemtechnik erzeugt man beim Ausatmen den Klang des Summens einer Biene. Sie entspannt den Kehlkopfbereich, verbessert dadurch die Stimme und wirkt beruhigend.
C
Chakra
= Energiezentren im Körper (Zentren von Bewusstsein, subtiler Lebensenergie)
Meistens werden die sieben Haupt-Chakras erwähnt, die entlang des Energiekanals „Sushumna“ in der Wirbelsäule liegen.
Die 7 Chakren sind:
1 Wurzelchakra (Muladhara-Chakra)
2 Sakralchakra (Svadhishthana-Chakra)
3 Nabelchakra (Manipura-Chakra)
4 Herz-Chakra (Anahata Chakra)
5 Kehlkopfchakra (Vishudda-Chakra)
6 Stirn-Chakra (Ajna-Chakra)
7 Kronenchakra (Sahasrara-Chakra)
D
Dharana
= Konzentration (sechste Stufe der Yoga Sutras)
Dharma
= Kosmische Ordnung, Ordnung, die die Welt zusammenhält. Wenn man an sein eigenes Dharma denkt, dann ist das Svadharma: Ein Handeln aus dem Svadharma ist ein Handeln, das für die jeweilige Person an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit aus sich heraus richtig ist. Es geht um ein Handeln aus der eigenen Mitte, aus dem wahren Selbst.
Dhyana
= Meditation (siebte Stufe der Yoga Sutras)
Doshas
Aus Ayurvedischer Sicht gibt es drei Arten von Lebensenergien/Elementen, die die Grundlage von Gesundheit oder Krankheit bilden:
1. Vata (Luft)
2. Pitta (Feuer)
3. Kapha (Erde, Wasser)
Je nach dem vorherrschendem Dosha teilt Ayurveda die Menschen in Dosha-Typen ein. Es soll dabei immer das Dosha, das zu viel vorhanden ist, reduziert werden. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht.
Dukha
= Leid, Schmerz (Kummer, Sorgen, Schwierigkeiten, Unbehagen, Unglück)
= Einer der beiden Gegensätze (Pole), zwischen denen das Leben schwingt.
(siehe Sukha)
Dvesha
= Abneigung, Ablehnung
(siehe Keshas)
E
Ekagrata
= Einpünktigkeit, ausschließlich auf Eins ausgerichtet sein, höchste Konzentration
(Einer der fünf Zustände des Geistes):
1. Muda: träge, müde
2. Kshipta: zerstreut, ständig in Bewegung
3. Vikshipta: sammelnd, mal etwas zerstreut und mal gesammelt
4. Ekagrata: einpünktig, höchst konzentriert
5. Nirodhah: völlige Ruhe des Geistes, sodass das göttliche Selbst aufleuchtet
G
GFK und Yoga
GFK (Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg) ist eine geistige Technik, die mit dem Yoga in vielen Bereichen übereinstimmt und deshalb eine gute Ergänzung ist:
Gewaltfreiheit, wertfreies Beobachten, Selbsteinfühlung, Verantwortung für die eigenen Gefühle, Auflösen von Mustern, innere Freiheit.
Gunas
= Grundkräfte, die im Menschen wirksam sind:
1. Sattva (Klarheit, Güte, Harmonie, Konzentration)
2. Rajas (Bewegung, Energie, Erregtheit, Rastlosigkeit, Verwirrtheit)
3. Tamas (Trägheit, Destruktivität, Depression)
Guru
= Beseitiger der Dunkelheit
= Spiritueller Lehrer
= Derjenige, der uns aus dem Dunkel der Unwissenheit ins Licht des Wissens führt.
H
Hatha Yoga
Kern der Yogapraxis ist der Körper. Wichtiges Werk: Hatha-Yoga-Pradipika.
Hatha Yoga ist ein Übungsweg, der mit dem Körper und dessen Energien arbeitet.
Philosophische Betrachtungen treten zu Gunsten physiologischer Erklärungen und technischer Übungsanweisungen zurück.
Hatha Yoga Pradipika
= Grundlagenwerk des Hatha Yoga (643 Verse)
I
Iyengar Yoga
= von BKS Iyengar gegründeter Hatha Yogastil, der einen großen Wert auf Genauigkeit und individuelle Korrektur legt.
Ida
= feiner Energiekanal, der neben dem Zentralkanal verläuft (siehe Sushumna). Er wird auch Mond-Nadi genannt und endet am linken Nasenloch.
J
Jivamukti Yoga
= von Sharon Gannon und David Life gegründeter Yogastil, der physisch herausfordernd, politisch korrekt und spirituell ist. Dazu gibt es Musik wie z. B. von Velvet Underground.
Jnana-Yoga
Kern der Yogapraxis ist das Studium der Schriften (Veden, Upanishaden, Bhagavad Gita, Yoga Sutras…). Die Praxis ist lesen, hören, nachdenken und meditieren.
Japa
= die Wiederholung eines Mantras, meist im Innern (d.h., ohne dass man es hören kann).
K
Kapalabhati
= leuchtender Schädel
= Reinigungstechnik (mittels Atmung), bei der rhythmisch und schnell durch die Nase ausgeatmet wird. Dabei zieht sich die Bauchdecke von alleine nach innen. Nach Kapalabhati kann man sehr entspannt meditieren.
Kaschmirischer Shivaismus
= zwischen 800 und 1200 n.Chr. in Kaschmir entstandene spirituelle Lehre und mystische Praxis. Mit den aus dieser Bewegung entstandenen Tattvas entstanden umfangreiche, feingeistige Texte und umfassende Kosmologien.
Karma
= Gesetz von Ursache und Wirkung
Wenn man etwas tut, um andere zu unterstützen, besonders, wenn man davon selbst nicht profitiert, häuft man positives Karma an. Dadurch fühlt man sich gut.
Karma Yoga
Kern der Yogapraxis ist selbstloses Handeln.
Klassischer Yoga
Kern der Yogapraxis ist Meditation, die Philosphie der Yoga Sutras von Patanjali und das Leben gemäß dem achtfachen Pfad.
Kleshas
= fünf Ursachen von Leid
1. Avidya: Unwissenheit, Täuschung, Quelle aller Kleshas
2. Asmita: Identifizierung mit dem Ego, sein Ich zu wichtig nehmen
3. Raga: festhalten, verlangen, Begierde
4. Dvesha: unbegründete Abneigung, Ablehnung oder Angst
5. Abhinivesha: die Wurzel der Angst, Angst vor dem Tod
Koshas
= Schichtenmodell aus den Upanishaden
Die Koshas sind fünf Schleier, die unser höchstes Selbst verhüllen (Annamayakosha, Pranamayakosha, Manomayakosha, Vijnanamayakosha, Manomayakosha und Anandamayakosha)
Kriyas
= Reinigungstechniken (Reinigung von Nase, Mund, Augen und Ohren)
1. Jalaneti (Nasendusche)
2. Kapalabati (Rhytmisch schnelles Ausatmen aus der Nase)
3. Zähne reinigen (Zähne putzen, Zahnseide, Öl ziehen)
4. Zungenschaber
5. Trataka (Durch Starren die Augen zum Tränen bringen)
6. Augenbad (Mit Wasser oder Ghee)
7. Augenmassage und Augenübungen
8. Kapalanrnadhra dhouti (Ohrenreinigung)
Kumbakha
= Anhalten des Atems.
Kundalini
= Bezeichnung für die schöpferische Kraft im Menschen, symbolisiert durch eine Schlange, die aufgerollt an der Basis der Wirbelsäule liegt.
Ziel im Kundalini-Yoga ist die Erweckung dieser schlummernden Energie, um die kosmische Schöpfungskraft im Individuum zu entfachen.
Kundalini Yoga
Yogastil, in dem es primär darum geht, die Kundalini-Energie, die in jedem Menschen ruht, zu erwecken. In diesem Yogastil wird sehr anregend und dynamisch geübt, Atem- und Reinigungstechniken praktiziert und viel mit Mantras gearbeitet.
M
Mahabharata
Eines der bekanntesten Epen Indiens
Mantra
= Heiliger Vers, Klang mit spiritueller Kraft als Werkzeug des Geistes. Dabei wird der Atem rhytmisiert und ein entspannter, meditativer Zustand erzeugt, der unseren Gedankenstrom unterbricht. Das bekannteste Mantra sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismuns ist das Mantra OM.
Maitri
= Mitgefühl, Güte und Wohlwollen gegenüber allen Wesen
Maya
= eine Kraft, die die Wahrheit verhüllt und unter einem Schleier verbirgt.
Meditation
= bezeichnet eine innerliche/spirituelle Praxis, bei der man durch Entspannung, Rückzug der Sinne und Konzentration den Körperwahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen immer weniger Bedeutung schenkt. Mit viel Übung und etwas Glück mündet die Praxis dann in das, was eigentlich Meditation bedeutet, nämlich einen Zustand der inneren Stille und Freiheit, in dem wir ganz in den jetzigen Augenblick kommen, frei von Gedanken, die uns in die Vergangenheit oder Zukunft entführen und auch frei von Ideen über uns selbst. Statt inneren Geschichten begegnen wir in der Meditation unserer Essenz – nämlich dem, was wir wirklich sind. Wir lernen, im eigenen Sein zu ruhen.
Mudita
= Freude
Mudra
= Geste, Siegel, besondere Bewusstseinsqualität
Mudras sind Hand- Finger oder Körpergesten, die es ermöglichen, Energie effizienter zu empfangen und zu lenken. Mudras fördern Ausgeglichenheit, Zentrierung und Entspannung. Ihnen wird auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Es gibt ganz spezielle Mudras, um gezielt auf körperliche oder geistige Zustände einzuwirken.
N
Nada
= Klang, der in fortgeschrittener Meditationspraxis hörbar wird.
Nada Yoga
= Yoga des Klanges
Dieser Yoga beruht auf der Annahme, dass die gesamte Schöpfung aus Klang-Schwingung hervorgegangen ist. Die Wirkung von Klang auf den Menschen steht in diesem Yogastil im Vordergrund.
Nadis
= feinstoffliche Energiebahnen, die laut Yoga den ganzen Körper durchziehen
Nadi Shodana
= Anuloma Viloma (Nasenwechselatmung)
Beruhigende Atem- (Energielenkungs-) Technik, die extrem ausgleichend auf unser ganzes System wirkt.
Namasté
= indischer Gruß, der sinngemäß „ich grüße das Göttliche in Dir“ bedeutet. Dabei werden beide Handinnenflächen auf der Höhe des Herzens zusammengeführt, so dass die Daumenrücken das Brustbein berühren. Begleitet wird der Gruß von einer leichten Verneigung.
Niyamas
= Fünf Grundregeln des Umgangs mit sich selbst im Klassischen Yoga:
1. Sauca = Reinheit
2. Santosha = Zufriedenheit
3. Tapas = Intensität, Enthusiasmus, Engagement durch Disziplin, Überwindung, Askese
3. Svadhyaya = Introspektion, Selbstreflexion
4. Ishvara Pranidhana = Vertrauen in eine höhere Kraft, Hingabe an Gott
O
OM
= Heilige Silbe im Yoga
= transzendentaler Urklang, aus dessen Schwingung nach hinduistischem Verständnis das ganze Universum entstand
= höchste Wirklichkeit, die die ganze Schöpfung umfasst und die Einheit von allem ausdrückt.
= OM verkörpert außerdem die drei Bewusstseinszustände Wachheit, Traum, Tiefschlaf und den vierten Zustand tiefster Ruhe, die das wahre Selbst aufscheinen lässt.
P
Panchakarma
= Ayurvedische Reinigungskur mit dem Ziel, sich von belastenden Stoffen zu befreien und so wieder mehr Lebensenergie zu gewinnen.
Parikarmas
= Vier Qualitäten, die die Schülerin/der Schüler in sich entwickeln sollte (auch im Buddhismus wichtig)
1. Maitri (Mitfreude mit dem Glücklichen)
2. Karuna (Mitgefühl mit denen, die leiden)
3. Mudita (Fokus auf das Positive)
4. Upeksha (Gleichmut gegenüber Schmerz und tugendlosen Menschen)
Patanjali
= Autor der um 200 v. Chr. Entstandenen Yoga Sutras, dem Leitfaden und Grudlagenwerk des klassischen Yoga. Pantanjali stellte alle Yoga-Lehren und Strömungen, die bis zu dem damaligen Zeitpunkt existierten zusammen und bereicherte es mit seinem eigenen Wissen.
Pingala
= feiner Energiekanal, der neben dem Zentralkanal (sushumna) verläuft. Er endet am rechten Nasenloch und wird auch Sonnen-Nadi genannt.
Prakasa
= Licht, auch Licht des Bewusstseins
Prakriti
= Urmaterie (gemäß der Samkhya-Philosophie) des Universums und Ursache aller Phänomene. Die sich aus der Urmaterie entfaltende Schöpfung. Ihre Struktur besteht aus drei Eigenschaften, den Gunas.
Prana
= Lebensenergie und Grundlage von allem, was lebt. Prana wird bei uns Menschen besonders sichtbar im Atem.
Prana-Vayu
= siehe Vayus
Pranayama
= geführter Atem, eigenlich sollte es heißen: Yogische Wissenschaft von der (Lebens)Energielenkung mittels des Atems.
Purna
= Fülle: Yoga ist die Erfahrung von Fülle (Isha-Upanishad).
Purusha
= reines Bewusstsein, Seele, Höchstes Wesen, ewiges Prinzip oder auch das reine Selbst.
R
Retreat
= Rückzug vom Alltag mit dem Ziel, eine geistige Ruhepause einzulegen. Günstig ist es, sich dabei von der gewohnten Umgebung und den gewohnten Tätigkeiten zurückzuziehen. Deshalb werden Retreats oft in Form von Reisen angeboten, in denen meditiert oder Yoga, bzw. andere Techniken angeboten werden, die den Menschen zu sich selbst führen.
S
Samadhi
= Vollständige Ruhe des Geistes
= Zustand der Verschmelzung mit Gott bzw. dem göttlichen Selbst in uns.
Sadhana
= Spirituelle Praxis/spiritueller Übungsweg
Sadhu
= Mensch (Mönch) hinduistischer Religion, der ein streng asketisches Leben führt.
Sanskrit
= eine der ältesten Sprachen der Welt, wird in Devanagarischrift geschrieben.
Es wird als heilige Sprache bezeichnet, deren Worte als heilsam betrachtet werden.
Es ist die Sprache der Mantras und des Yoga. Dadurch sind die Namen der Asanas, wenn man mit Sanskritbegriffen unterrichtet, überall auf der Welt verständlich.
Sat-Chit-Ananda
= Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit
Satsang
= Begegnung mit selbstverwirklichten Meistern oder Weisen, um von ihnen zu lernen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Im Satsang kann man den spirituellen Meistern Fragen stellen. Dabei wird auch oft meditiert.
Savasana
= Tiefenentspannung in Rückenlage, mit Armen und Beinen ganz locker nach außen sinkend abgelegt. Savasana wird im Anschluss an die aktiven Haltungen einer Yoga-Stunde für 10 – 15 Minuten praktiziert, um die Wirkung zu verarbeiten und zu intensivieren. Dadurch wird Stress abgebaut und neue Lebensenergie freigesetzt. Savasana heißt Totenstellung, weil in dieser Haltung alles sterben kann, was uns nicht entspricht. In der Tiefenentspannung sind wir so, wie wir wirklich sind.
Selbstverwirklichung
Oft hat der Begriff Selbstverwirklichung mit Individualisierung zu tun.
1. Erziehung zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit
2. Förderung der in der Person angelegten Fähigkeiten und Talente
Nicht so im Yoga. Im Yoga geht es nicht um persönliche Neigungen unserer Person (Scheinselbst), sondern um ein reines Bewusstsein (wahres Selbst) und um die Schwierigkeit, dass wir alle dazu geneigt sind, uns mehr mit dem Scheinselbst, als mit unserem reinen Bewusstsein, zu identifizieren.
Shakti
Sanskrit: göttliche Mutter, die wirkende Kraft Gottes, Stärke, dynamische Energie
Shaktipat
= Übertragung von Wissen/Energie vom Lehrer auf den Schüler
Shanti
= Frieden: Gemeint ist das yogische Ziel des inneren Friedens, aus dem Frieden in der Welt resultieren wird.
Shiva
= indischer Gott: Der Zerstörer, der die Ursache der Schöpfung ist. Ohne Zerstörung kann nichts Neues entstehen.
Siddda
= Vollkommenheit
Spirituell verwirklichtes Wesen, das im Einheitsbewusstsein lebt.
Sivananda Yoga
= ein Yogastil, der sich an dem indischen Vorbild orientiert. Die Yogalehrer*innen lernen, indem sie in einem Sivananda-Ashram leben und dort ganz in den Yoga eintauchen: Karma Yoga, Kriya Yoga, Satsang, Pranyaama, Meditation und Hatha Yoga Praxis. Sivanada Yoga wurde von dem Arzt Svami Sivananda Sarawati gegründet, der 1936 seinen ersten Ashram in Rishikesh gründete.
Smriti
= aus dem Gedächtnis/Erinnerung entstanden
Sonnengruß (Sonnengebet)
Siehe « Surya Namaskar
Sukha
= Glück, Vergnügen
Sukhasana
= Glücksstellung (kreuzbeiniger Meditationssitz)
Surya Namaskar
= Sonnengruß oder Sonnengebet: Eine Folge von Asanas, die es in den meisten Yogastilen gibt, bestehend aus den bekanntesten Yogahaltungen: bestehend aus tadasana (Berghaltung im Stehen, urdhvahastasana (gestreckte Dehnung), utanasana (intensive vorgebeugte Dehnung), ashva sanchalasana (Ausfallschritt), palakhasana (Bretthaltung), ashtangasana (acht Punkte am Boden), chaturanga (Liegestütz), bhujangasana (Kobra) und adho-mukha svanasana (herabschauender Hund).
Sushumna
Im Yoga wird davon ausgegangen, dass der Mensch von Energiebahnen durchzogen ist - ganz ähnlich wie die Meridiane in der chinesischen Medizin. Diese Energiekanäle heißen Nadis. Sushumna ist der wichtigste feinstoffliche Energiekanal und sitzt im Inneren der Wirbelsäule. Er läuft von der Basis der Wirbeläule bis zur Krone des Kopfes. Alle sieben Hauptchakren befinden sich entlang der Sushumna.
Svadharma
= das Recht, aber auch die Pflicht, die Verantwortung für die eigene und jedem Menschen einzig innewohnende Lebensaufgabe zu übernehmen. Es geht darum, herauszufinden, worin unsere Aufgabe in diesem Leben besteht und sich dieser Verantwortung auch zu stellen.
Svami
= religiöser Lehrer im Hinduismus
T
Tandra
= tiefer meditativer Zustand, der dem Tiefschlaf ähnelt und gleichzeitig von Visionen oder übernatürlichen Erfahrungen begleitet ist.
Tantra
= Tan- ausbreiten, ausdehnen/ tra- sichern, beschützen
= auch Webstuhl/was sich hindurchzieht
Die Kernaussage des Tantra ist, dass alle Erscheinungen die Manifestation unbegrenzten, reinen, göttlichen Bewusstseins sind.
Tantrismus
= Erkenntnislehre, die auf der Untrennbarkeit des Relativen und des Absoluten basiert
Tattvas
Detaillierte Beschreibung der Entstehung der manifestierten Welt aus dem EINEN, unbegrenzten, reinen, göttlichen Bewusstsein.
U
Ujjayi-Atmung
= siegreiche Atmung
Diese Atemtechnik ermöglicht es, den Atem so zu dosieren, dass
1. er langsamer und gleichmäßiger fließt
2. wir dadurch entspannen
3. er den Körper mit Energie versorgt
4. Yogahaltungen geführter und leichter werden
Wir atmen durch beide Nasenlöcher und erzeugen in der Kehle einen Reibelaut, der einem entfernten Meeresrauschen ähnelt.
Upanischaden
= nahe bei seinem Lehrer sitzen
Die Upanishaden sind der letzte und philosphische Teil der Veden (die älteste heiligen Schriften Indiens). Sie zählen zu den wichtigsten Texten des Yoga.
Upeksa
= Gleichmut. Einer der vier Tugenden eines Yogis/ einer Yogini (siehe Parikarmas)
V
Vastu
= indische Wissenschaft der Kunst des Bauens nach den Naturgesetzen der fünf Elemente.
Vayus
Es gibt laut der ayurvedischen Lehrer fünf Manifestationen von Energie im Körper, die fünf Vayus:
1. Prana Vayu: Atemenergie
2. Apana Vayu: Die Energie der Ausscheidung und Reinigung
3. Samana Vayu: Die Energie hinter dem Verdauungssytem
4. Udana Vayu: Die Energie, die Kommunikation möglich macht. (Sprache, Nervensystem)
5. Vyana Vayu: Die Energie, die Bewegung ermöglicht (Blutkreislauf, Muskelsystem)
Veda, Veden
Die Veden wurden jahrtausende lang mündlich überliefert und sind die ältesten heiligen Schriften der Hindus. Sie sind die Grundlage der indischen Philosophie.
Vinyasa Yoga
= ist ein körperlicher, dynamischer Yoga-Stil, in dem die verschiedenen Körperhaltungen, vom Atem geführt, fließend ineinander übergehen
Y
Yamas
= Grundregeln innerer Einstellung im Klassischen Yoga
1. Ahimsa = Gewaltfreiheit
2. Satya = Wahrhaftigkeit
3. Asteya = Nicht stehlen, auch nicht geistiges Eigentum
4. Brahmacharya = Selbstbeherrschung
5. Aparigraha = nicht horten, andere nicht ausnutzen, sich nicht an Materielles binden
Yin Yoga
= ist eine ergänzende Yogapraxis zu den eher dynamischen und kräftigenden Yogastilen. Körperhaltungen werden so lange eingenommen, bis der Impuls bis in die tiefen Schichten des Bindegewebes im Körper wirkt.
Yoga Nidra
= Yogischer Schlaf. Yoga Nidra ist eine enorm wirksame Entspannungstechnik im Liegen, bei der eine extrem tiefe körperliche Entspannung erreicht wird, die mit gleichzeitigem wachen Gewahrsein einhergeht. Diese Methode wurde von Swami Satyananda Saraswati (Bihar School of Yoga) entwickelt.
Yoga Sutras
= Das heute noch gültige Grundlagenwerk des Klassischen Yoga, auf das sich auch alle Hatha Yoga Stile berufen. Ein Weiser namens Patanjali fasste um 200 v.Chr. alles zusammen, was es damals an Yogawissen gab.
Yoga Vidia
= eine in Deutschland weit verbreitete, abgewandelte Form von Sivananda Yoga (s.o.), die von Sukadev Bretz gegründet wurde. Sukadev ist ein großer Philosophie-Lehrer, schreibt zahllose Artikel und hält regelmäßig Vorträge in Yogawiki, der von ihm gegründeten Yoga Wikipedia.
Yogische Atemtechniken
1. Ujjayi (Dosierung des Atems, um ihn gleichmäßiger fließen zu lassen)
2. Volle Yogia Atmung (Zwerchfell-, Rippen- und Schulteratmung)
3. Chandra Bhedana (Sonnenantmung) – Nur mit dem linken Nasenloch
4. Surya Bhedana (Mondatmung) – Nur mit dem rechten Nasenloch
5. Anuloma Viloma (Nasenwechselatmung) – Durch beide Nasenlöcher im Wechsel
6. Bramari (summendes Atmen)